Mit OER zu digitalerBildung? Vortrag zum Tag der mediengestützen Lehre an der FH Dortmund

Die FH Dortmund führte am 01.Juni 2016 ihren Tag der mediengestützen Lehre durch und ich durfte das Programm mit einem Vortrag bereichern.
Das Thema war „Digitale Bildung mit Open Educational Resources (OER)“, wobei ich keinen klassischen, einführenden OER-Vortrag halten wollte. Dafür gibt es mittlerweile sehr gutes Material, insbesondere bei der Transferstelle für OER oder im laufenden MOOC „COER16„.
Stattdessen ging es mir darum, die These „OER als Katalysator für digitale Bildung“ zu entwickeln. Als Ausgangslage ging ich von der aktuell diffusen Gemengelage des Sprechens über die Digitalisierung der Bildung aus. Zu unterscheiden sind dabei drei Perspektiven:

  1. Die Innenperspektive: Hier treten Vertreter/innen der Hochschule auf und leiten ihre Argumente aus der Tradition dieser akademischen Institution ab. OER passt sehr gut in diese Linie, wird jedoch bislang kaum als solche wahrgenommen. OER steht dem Humboldtschen Bildungsbegriff nahe und könnte als Begründung für mehr offene Bildungspraktiken benutzt werden.
  2. Die Außenperspektive: Hier wird über die Hochschule von außen, oft von Vertreter/innen der Wirtschaft gesprochen und umfangreiche Reformen gefordert. Es ist etwas faul mit der Hochschule – siehe dazu das Mem „Education is broken“. Dabei wird die Digitalisierung als große Hoffnung aufgebaut, die Hochschule „zukunftsfähig“ zu machen. Aspekte von Openness stehen nicht  so sehr im Mittelpunkt bzw. werden eher instrumentell behandelt, wie beim Argument, dass mit OER Geld eingespart werden kann.
  3. Die Perspektive des professionellen Sprechens: Als eine Verbindung der ersten und zweiten Perspektive mit einem strategischen Auftrag treten Akteur/innen wie das Hochschulforum Digitalisierung auf. Es gibt hier eine Reihe von Vorhaben in Form strategischer Papiere, die mal mehr mal weniger auch das Thema OER tangieren (siehe exemplarisch das KMK-Papier zur „Bildung in der digitalen Welt“).

Diese einordnende Übersicht habe ich genutzt um in einem kurzen, kursorischen Ausblick Perspektiven einer offenen digitalen Hochschulbildung zu skizzieren. Dazu führe ich zunächst einen „Offenheitscode“ ein, der vereinfacht in den Ausprägungen hoch, mittel und gering gedacht ist. Dieser Code soll die Öffnungsbewegungen der letzten Jahre (etwa Open Access, OER, MOOCs) reflektieren und wird in Ergänzung zu den bisherigen Codes der Wissenschaft (wahr/falsch) und der Ökonomie (effizient/nicht effizient) postuliert.
Hinzu kommen Überlegungen zum Bildungsbegriff bzw. -verständnis (eher Humboldt oder McKinsey) und zu den Strukturen (Hochschule als besondere Institution und eigenes System, das nun auf ein anderes, eigenes System trifft, das WWW/Internet).
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