Für den berufsbegleitenden Masterstudiengang Erwachsenenbildung an der Universität Magdeburg bin ich im Modul 2 „Didaktik und Methoden“ als Dozent tätig. Als übergeordnetes Thema habe ich mich für Open Education entschieden und behandle das in einem zweitätigen Seminar.

Was ich da genau mache und warum, beschreibe ich im Folgenden. Zunächst die Rahmendaten. Das Seminar findet statt Freitags von 14:30 bis 19:00 Uhr und Samstags von 9:00 bis 15:00 Uhr. Es nehmen ca. 20 Personen teil, die in einem sozial oder pädagogischen Bereich tätig sind. Aus bisheriger Erfahrung weiß ich, dass zumeist wenig Vorkenntnisse zum Thema Open Education vorhanden sind. Das habe ich dann meist mit Input zu den Grundlagen zu kompensieren versucht. Ziel ist es, den Studierenden Open-Education-Perspektiven zu eröffnen, die für die tägliche Arbeit von Bedeutung sind.

Für das Seminar am letzen Wochenende habe ich mir didaktisch etwas anderes überlegt (inspiriert durch diesen Blogpost). Weniger Instruktion, mehr Konstruktion. Ich wollte, dass die Studierenden sich die wichtigsten Ideen zu den verschiedenen Open-Education-Ausprägungen (drei Phasen) selbst erarbeiteten. Wie im akademischen Kontext üblich, habe ich Grundlagentexte eingesetzt, die wir im Seminar gemeinsam gelesen haben

I. Phase Open Education in den 1960er und 70er Jahren

Textgrundlage: Hopf, D. (1976). Differenzierung in der Schule (Kap. 3.4 Offener Unterricht). Stuttgart: Klett.

II. Phase OER ab 2001

Textgrundlage: Kerres, M. (2019). Offene Bildungsressourcen und Open Education: Openness als Bewegung oder als Gefüge von Initiativen? MedienPädagogik 34, (Februar), 1–18. https://doi.org /110.21240/mpaed/34/2019.02.17.X.

III. Phase MOOCs ab 2008/2011

Textgrundlage: Drösser, C., & Heuser, U. J. (2013, März). Moocs: Harvard für alle Welt. Die Zeit. Retrieved from http://www.zeit.de/2013/12/MOOC-Onlinekurse-Universitaeten

Es handelt sich dabei um unterschiedliche Textgattungen, die jeweils unterschiedliche Perspektiven akzentuieren. Deutlich besonders beim Text aus DER ZEIT, der eine sehr euphorische Haltung einnimmt. So ergab sich insgesamt ein komplexes Bild. Wiederkehrende Fragen waren dann etwa Qualität oder Aspekte der Steuerung.

In der Feedbackrunde wurde zur Methode Textarbeit geäußert, dass alle Texte interessant waren, zum Teil aber zu lang. Eine Teilnehmerin hat deshalb auch das Lesen eingestellt und sich das Wissen in der Diskussionsrunde innerhalb einer kleinen Gruppe geholt. Ein von mir durchaus intendierter Nebeneffekt.

Insgesamt hat sich die Methode also bewährt. Das lag auch daran, dass im Seminar ausreichend Zeit für gemeinsame Lektüre besteht.

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