Für die E-Learning Tagung „Lehre digital“ an der FH Bielefeld habe ich gestern die Keynote gehalten. Im Vortrag mit dem Titel „Bildung 2025: Offen, vernetzt und partizipativ – Was wir tun sollten, um dahin zu kommen“ bin ich in drei Schritten vorgegangen:

  1. Blick zurück: Vieles von dem, was wir heute als Digitalisierung von Bildung in Schule und Hochschule erleben, hat einen historischen Vorläufer. Ab Ende der 1990er Jahre gab es eine Reihe von E-Learning-Projekten, die sich mit der Vernetzung von Standorten oder der Erstellung von multimedialen Inhalte für Studiengänge beschäftigt haben. Die Idee damals war die Virtualisierung von Hochschule, also das Nachbauen von physischen Strukturen in der virutellen Welt (z.B. virtuelles Seminar). Mit einem Blick zurück, der meiner Meinung nach nur selten erfolgt, können wir aus den frühen Erfahrungen lernen, z.B. zu den restriktiven Faktoren.
  2. Digitalisierung heute: Ich denke, es ist zu verkürzt anzunehmen, dass Digitalisierung von Bildung heute ein alter Wein in neuen Schläuchen ist. Auch wenn viele der frühen E-Learning-Probleme auch heute noch nicht gelöst sind, haben wir eine ganz andere Situation. Es sind neue Akteur*innen hinzugekommen, die technologische Lösungen für Probleme, die sie selbst definieren, verkaufen. Dieser geschlossene Kreis aus Problemdefinition und technologischer Lösung geht am Bedarf von Bildung vorbei und degradiert sie zu einem Markt von Ed-Tech-Lösungen.
  3. Alternative Open Education: Dem Solutionismus setzte ich die Alternative Open Education entgegen. Sie geht aus von der pädagogischen Praxis mit ihren Herausforderungen und kulturellen Eigenheiten. Open Education verstehe ich dann nicht nur lizenzrechtlich (OER) oder technologisch (offene Standards und Schnittstellen), sondern vor allem philosophisch als ein bestimmtes Wertegerüst. Werte wie Partizipation sind in OER eingeschrieben und helfen, Pädagogik an die Gegebenheiten der Digitalität anzupassen. Das wir mit dem Begriff Open Educational Practices eingefangen. Wie wir dahin kommen können, habe ich abschließend anhand einiger Maßnahmen vor- und zur Diskussion gestellt.

Für die anschließende Diskussion haben wir ein Padlet genutzt, das sehr rege gefüllt wurde und den Bedarf für solche Format und Beteiligungsmöglichkeiten deutlich macht. Toll fand ich auch, dass im Padlet eine parallel Diskussion geführt wurde. Was früher (und zum Teil auch heute noch) bei Twitter der Fall war, scheint mit Padlet, da in einem geschützteren Raum, besser zu funktionieren.

Zur Nachbereitung habe ich hier noch ein Manuskript erstellt, das für Kommentare und Anmerkungen offen ist.

Die Folien sind hier untendrunter zu finden.

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