Vor einigen Wochen ist der Transkript-Verlag auf mich zugekommen und hat nach einem möglichen neuen Buchprojekt angefragt. Das letzte Buch zu Open Education liegt bereits fünf Jahre zurück und so habe ich angefangen nachzudenken, welches Thema ich jetzt bearbeiten könnte.

In einigen Vorträgen habe ich mich in der Vergangenheit mit einem Phänomen auseinandergesetzt, das ich die Versprechen der digitalen Bildung genannt habe. Gemeint sind Diskurse, die im Zuge der Einführung neuer Bildungstechnologien zu beobachten sind und Verbesserungen des Lehrens und Lernens in Aussicht stellen. Dabei besteht ein enger Zusammenhang mit den Merkmalen der Technologien und Erwartungen der Gesellschaft, so das es als logisch erscheint, diese Technologie in Schule und Hochschule einzuführen. Tatsächlich stellen sich die versprochenen Verbesserungen durch die Technologie dann nicht so ein, was aber nicht dazu führt, die Versprechen anzupassen, sondern sie vielmehr erneut zu artikulieren, wenn eine neue technologische Entwicklung zur Verfügung steht. Dieses abstrakte Phänomen versuche ich auf der Ebene der Narrative und des Imaginären am Beispiel der Diskurse um die Öffnung bzw. Digitalisierung von Hochschule zu analysieren. Meine These ist, dass nur dann, wenn wir ausreichend verstanden haben, wie in der Vergangenheit über die Zukunft von Hochschule gesprochen wurde, wir in der Gegenwart über mögliche Zukünfte von Hochschule sprechen sollten.

Darum ist das Buch kein rein historisches Werk, sondern soll einen Blick nach vorne werfen, was angesichts eines erneut großen Versprechens digitaler Bildung (KI bzw. ChatGPT) die Herausforderung beinhaltet, angemessen die Chancen und Risiken zu bewerten.

Im Blog werde ich über den Verlauf meines Schreibprozesses berichten und freue mich über Kommentare und Anmerkungen.

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