Nachdem ich letztes Jahr alle vier #OERCamps besucht hatte, starte ich dieses Jahr mit dem Zweiten in Leipzig. Es fand in der wunderschönen „GaraGe“, ein Technologiezentrum für Kinder und Jugendlich mit dem aus dem letzten Jahr bewährten Format Workshops und BarCamp statt (hier die Übersicht zu den Workshops und den Sessions). (Randnotiz: Es gab eine eigenwillige Toilettennutzungspolicy).

Foto „Eigenwillige Toilettennutzungspolicy in der GaraGe“ von Markus Deimann steht unter der Lizenz CC BY 4.0

Ich war, auch wie letztes Jahr, für das Projekt JOINTLY als Vernetzungsaktivist am Start.
Inhaltlich ging es bei mir dem Workshop „Bibliotheken und das offene Netz – Fähigkeiten und Literacies“ von Gabi Fahrenkrog und Christian Friedrich los. Gabi legte auch direkt los und stellte eine Reihe von Definitionen zu Literacies und Kompetenzen, die im Bibliothekskontext verwendet werden, vor. Die Slides dazu und zu Christians Input sind hier online. Danach sollte es in Kleingruppen gehen, um über eigene Erfahrungen mit Literacies zu diskutieren und wie diese gefördert werden können. Mir ging das etwas zu schnell und nach einer Klärungsphase hatten wir eine dritte Leitfrage generiert: „Wie hängen verschiedene Ideen und Konzepte von Digital Literacy mit OER zusammen? Welchen Effekt haben sie auf die 5R? Haben Sie einen?“
In der Kleingruppe „Digital Literacy und OER“ fand eine für mich spannende Diskussion statt, deren Ergebnis wir in Form von drei Thesen protokolliert haben:

  1. OER ermöglichen Digital Literacy & Digital Literacy ermöglichen OER
  2. Digital Literacy ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe
  3. OER können ein Katalysator für Digital Literacy sein.

Hier wird schön die Vulnerabilität von OER sichtbar, d.h. OER ist (noch) ein zartes Pflänzchen, das Dünger, Sonne und Wasser braucht, um nicht einzugehen. Alleine, als pauschale OER-Förderung, funktioniert es nicht. Digital Literacy ist so ein Dünger, der helfen kann, OER zum blühen zu bringen. Darum ist es auch wichtig, solche „Dünger-Themen“ auf die OER-Agenda zu bringen und zu diskutieren.
Im BarCamp teil bot ich mit Anne Zobel eine Session zum Thema „Ein eBook zu/über OER“ an. Hintergrund ist die im JOINTLY-Projekt geplante Dokumentation und Sichtbarmachung des Wissens zu OER, die während der letzten anderthalb Jahren entstanden ist. Wir wollen dazu allerdings kein klassisches Handbuch, das in den einzelnen Kapitel Wissen auf eine einführende und stets gleichbleibende Weise vermittelt, sondern Geschichten, die mit OER zu tun haben, erzählen. Das kann z.B. die Einführung einer OER-Policy in die Studienordnung einer Hochschule sein.

Foto „Diskussion OER E-Book“ von Kai Obermüller für ZLL21 e.V. steht unter der Lizenz CC BY 4.0

 
 
 
 
 
 
 
 
Zusammen mit den anderen Teilgeber/innen diskutierten wir weiter und kamen zu folgendem Zwischenergebnis.
Foto „OER eBook Teil 1“ von Markus Deimann steht unter der Lizenz CC BY 4.0

Foto „OER eBook Teil 2“ von Markus Deimann steht unter der Lizenz CC BY 4.0

Ein „OER-Cocktail“ besteht auf festen Zutaten, d.h. Grundlagenwissen zu OER, die dann ergänzt werden um zielgruppenspezifische Zutaten. Das können zum Beispiel Handreichungen für Hochschulleitungen sein. Wir werden weiter diskutieren bei den #OERCamps in Hattingen und Hamburg, sowie online in diesem Dokument.
Am zweiten Tag hatte ich mit Christian Friedrich und André Hermes eine Session beim BarCamp zu „Open Pedagogy“. Ausgehend von einem gerade in Nordamerika rege geführten Diskurs (siehe dazu dieses Notebook), versuchten wir Anschlüsse für den deutschsprachigen Kontext zu finden. Dabei ging es u.a. um die Frage, ob es das Label Open Pedagogik bzw. Offene Bildung überhaupt braucht, da viele in ihrer Arbeit ganz selbstverständlich offene Praktiken einsetzen, ohne dies aber so zu nennen. Auf der anderen Seite wurde aber auch deutlich, dass eine Begriffsklärung (Offene Pädagogik) wichtig ist, um klar Position (zu Werten und Haltungen) beziehen zu können. Bei den MOOCs haben wir schön sehen können, was passiert, wenn ein Begriff (Open Education) von außen besetzt und okkupiert wird.
Auch hier wird weiter diskutiert, wer mitmachen möchte, kann sich gerne bei mir melden.
Zu erwähnen ist noch, dass in Leipzig (wie auch in Bad Wildbad) viele Newbies da waren und so eine gute Mischung zusammen mit den alten OER-Häsinen/OER-Hasen entstand. Bin gespannt, ob das auch in Hattingen und Hamburg so sein wird (Bericht folgt).
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert