Es ist schon ein paar Tage her als sich hauptsächlich junge Menschen in mehreren deutschen Städten versammelten, um gegen das sog. Anti Piraterie Abkommen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) zu demonstrieren. Gefordert wird dabei, wie z.B. in diesem Video zu sehen, das freie Internet.
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Freies Internet wird, so habe ich den Eindruck, eher als „Freibier“ denn als „freie Rede“ aufgefasst und verteidigt. Freier Download von möglichst allen Arten von Medien soll ein Grundrecht werden. Das Urheberrecht ist in den letzten Jahren weiter verschärft worden (siehe z.B. hier) und wird mit Recht heftig kritisiert. Die Gegenbewegung hat sich mit Creative Commons ein wirksames Instrument geschaffen, das rechtsverbindlich den legalen Download von Fotos, Videos oder Musikstücken erlaubt. Es gibt sogar eine Meta-Suchmaschine, die z.B. die Google Technologie nutzt.
Warum wird in der sehr aufgeheizten Debatte um ACTA nicht mehr diese Seite betont? Warum werden User eingeschränkt als passive Konsumenten, statt als kreative Produsers dargestellt? Fragen, die ich gerne in die Diskussion werfen möchte.
Einerseits geht es um wirtschaftliche Interessen (Überraschung!). Andererseits findet eine große kulturelle Veränderung statt: Die neuen Kommunikationswege setzen unglaublich viel Kreativität frei, das wird z.B. in vielen Blogs sichtbar, in denen richtig schöne und neue Ideen umgesetzt werden. So viel Neues ist für manche vielleicht schon ein bisschen bedrohlich, zumal diejenigen, die Politik machen – und auch viele JournalistInnen -, noch zu der Generation von vor Web 2.0 gehören und gar nicht richtig mitkommen mit den Entwicklungen. Außerdem sind diese Freiheit und die ganzen Meinungen, die da veröffentlicht werden können schwer zu kontrollieren.
Danke für den Kommentar. Ich denke, auch dass es ein großes Stück Gelassenheit erfordert, um sich auf die Neuerungen des Netzs einlassen zu können. Es ist auf der anderen Seite aber auch schwierig, Schritt zu halten mit den Entwicklungen. Orierntierung können vielleicht große Trends geben wie EduCamps oder MOOC. Ansonsten verliert man sich leicht in dem Dschungel der Partikularinteressen.
Gelassenheit ist hier definitiv ein gutes Stichwort!